Forschungsprojekt "network."
Wie lernen Lehrstudierende im sozialen Netzwerk Schule zu kooperieren?
Kooperation ist eine professionelle Tätigkeit von Lehrpersonen und bedeutsam für Entwicklungsprozesse, Unterrichtsqualität und die eigene Professionalisierung. Studien zeigen, dass sich ein positiver Effekt auf den Lernerfolg der Schüler:innen zeigt, wenn in kooperativen Tätigkeiten Lernprozesse der Schüler:innen thematisiert werden (lernzentrierte Kooperation).
Es werden folgende Forschungsfragen untersucht:
Welche Tätigkeiten von Lehrpersonen lassen sich unter dem Konzept der lernzentrierten Kooperation fassen?
Wie lassen sich die zu erwerbenden Kompetenzen für lernzentrierte Kooperation formulieren?
Welche Lerngelegenheiten sind wirkungsvoll, damit Studierende Wissen über lernzentrierte Kooperation erwerben und dieses in Praktika anwenden können?
Wie kooperieren Lehrpersonen aktuell in Bezug auf die Lernprozesse ihrer Schüler:innen?
network.review
In dieser Studie wird ein thematisches Review des aktuellen Forschungsstands durchgeführt, basierend auf qualitativen, quantitativen sowie gemischt-methodischen Studien, die Kooperation im Kontext der Lernprozesse der Schüler:innen untersuchen. Dabei werden folgende Teilforschungsfragen adressiert:
Wie viele Studien gibt es, die lernzentrierte Kooperation untersuchen?
Welche Tätigkeiten werden im Rahmen lernzentrierter Kooperation analysiert?
Welche Gelingensbedingungen und Herausforderungen werden genannt?
Welche Kompetenzen für die Lehrpersonenbildung lassen sich daraus ableiten?
Das Ziel ist es, auf Grundlage der empirischen Befunde Kompetenzen zu definieren, die für lernzentrierte Kooperation im sozialen Netzwerk Schule notwendig sind.
Finanzierung: Pädagogische Hochschule Luzern
network.curricula
In dieser Teilstudie werden die Curricula von Hochschulen in der Deutschschweiz analysiert, die angehende Lehrpersonen der Primarstufe und Sekundarstufe I ausbilden. Curricula sind wichtige Steuerungsinstrumente der Lehrpersonenbildung und richtungsweisend für die Lehre von Dozierenden. Die Analyse basiert auf folgenden Teilforschungsfragen:
Wie häufig werden Suchbegriffe zum Thema Kooperation in allen Curricula und vergleichend in den Curricula der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I genannt?
Inwiefern unterscheiden sich die Curricula der Primarstufe von denen der Sekundarstufe I hinsichtlich der Häufigkeit der Suchbegriffe?
In welchen Modulen werden wie häufig Suchbegriffe zum Thema «Kooperation» aufgeführt?
Inwiefern wird Kooperation mit den Lernprozessen der Schüler:innen textuell in Verbindung gebracht?
Es wird vermutet, dass Kooperation in den Curricula zwar thematisiert wird, jedoch wenig differenziert und selten im Zusammenhang mit den Lernprozessen der Schüler:innen. Zudem wird erwartet, dass das Thema in den Curricula der Primarstufe aufgrund der kürzeren Studienzeit seltener behandelt wird als in denen der Sekundarstufe I.
Finanzierung: Pädagogische Hochschule Luzern
network.chatbot
Kooperation gewinnt im Kontext heterogener Lerngruppen und multiprofessioneller Teams zunehmend an Bedeutung. Sie gilt als professionelle Tätigkeit von Lehrpersonen und hat einen positiven Einfluss auf die Lernfortschritte der Schüler:innen, sofern deren Lernprozesse in kooperativen Tätigkeiten thematisiert werden. Dennoch fühlen sich viele Berufseinsteiger:innen unzureichend auf Kooperation im Schulsystem vorbereitet.
In diesem Projekt werden die Lerngelegenheiten von Lehrstudierenden aus einer sozial-konstruktivistischen und einer sozialen Netzwerkperspektive untersucht. Folgende Forschungsfragen stehen im Fokus:
Was lernen Studierende während ihres Studiums von welchen Akteursgruppen über Kooperation?
Wie unterscheiden sich diese Lerngelegenheiten zwischen Studierenden der Primarstufe und der Sekundarstufe I?
Wie geeignet ist ein KI-Chatbot, um Studierende zur Reflexion ihrer Lerngelegenheiten anzuregen?
Die Studie untersucht erstens, was Lehramtsstudierende in sozialen Interaktionen mit anderen Akteur:innen über Kooperation lernen und wie bedeutsam sie diese Interaktionen für ihre Kompetenzentwicklung einschätzen. Zweitens wird analysiert, wie sich die Lerngelegenheiten der Studierenden der Primarstufe und der Sekundarstufe I unterscheiden. Drittens werden die Daten mithilfe eines Mixed-Methods-Ansatzes erhoben, bei dem Lehrstudierende ihre sozialen Netzwerkkarten entweder einem Peer oder einem KI-Chatbot beschreiben. Die Studie untersucht, wie sich die Interaktionen zwischen Lehrstudierenden von denen mit einem Chatbot hinsichtlich der inhaltlichen Klarheit unterscheiden.
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (Förderprogramm Spark)